Wie viel kostet ein Hausabriss? Alles, was Sie über Hausabrisskosten wissen sollten

Wie viel kostet ein Hausabriss? Alles, was Sie über Hausabrisskosten wissen sollten

Doch bevor der erste Bagger anrollt, stellen sich viele Eigentümer die zentrale Frage:
Wie viel kostet ein Hausabriss eigentlich wirklich?

In diesem Artikel erfahren Sie detailliert, wie sich Abrisskosten zusammensetzen, welche Faktoren die Preise beeinflussen und mit welchen Hausabrisskosten Sie realistisch rechnen sollten – inklusive praktischer Tipps zur Einsparung.

Wann ist ein Hausabriss sinnvoll?

Ein Abriss ist nicht immer die erste Option. Doch in vielen Fällen kann er die wirtschaftlich und bautechnisch sinnvollere Lösung sein. Typische Gründe sind:

  • Die Sanierung wäre teurer als ein Neubau.

  • Die Bausubstanz ist nicht mehr tragfähig.

  • Die energetischen Anforderungen sind nicht erfüllbar.

  • Das Grundstück soll neu genutzt oder verdichtet bebaut werden.

  • Es besteht ein hoher Instandhaltungsstau.

Gerade in gut gelegenen Innenstadtlagen oder bei geerbten Altimmobilien kann der Rückbau den Weg für ein modernes, energieeffizientes Zuhause ebnen.

Was kostet ein Hausabriss im Durchschnitt?

Die Hausabrisskosten können stark variieren – je nach Region, Größe des Gebäudes, Materialbeschaffenheit, Zugangsmöglichkeiten und weiteren Faktoren. Als grober Richtwert gilt:

Gebäudetyp

Abrisspreise (circa)

Einfamilienhaus (ca. 100–150 m²)

10.000 € – 25.000 €

Haus mit Keller oder massivem Fundament

20.000 € – 35.000 €

Teilabriss (z. B. Anbau entfernen)

ab 5.000 €

Garage / kleines Nebengebäude

1.000 € – 3.000 €

Wichtig: Diese Preise beinhalten in der Regel nur den reinen Rückbau und die Entsorgung. Zusatzleistungen wie Asbestentsorgung, Genehmigungen oder Fundamententfernung können den Preis deutlich erhöhen.

Welche Faktoren beeinflussen die Abrisskosten maßgeblich?

Größe und Bauweise des Gebäudes

Ein Fachwerkhaus mit Holz lässt sich günstiger abtragen als ein Betonbau mit Stahlarmierungen.

Faustformel für den Preis:
20 – 45 € pro m³ umbauten Raum

Schadstoffe im Gebäude

Ein oft unterschätzter Kostenfaktor: Asbest, KMF (künstliche Mineralfasern) oder andere Schadstoffe in alten Häusern. Diese müssen aufwendig entfernt und gesondert entsorgt werden – nach strengen gesetzlichen Vorgaben (z. B. TRGS 519 bei Asbest).

Fundament und Keller

Ist ein Gebäude unterkellert oder tief im Boden verankert, erhöhen sich die Hausabrisskosten erheblich. Die Entfernung von Fundamenten oder das Verfüllen von Baugruben ist teuer und aufwendig.

  • Fundament entfernen: 2.000 € – 6.000 €

  • Keller zurückbauen und verfüllen: 3.000 € – 8.000 €

Entsorgung von Bauschutt

Ein Hausabriss produziert große Mengen an Material: Beton, Ziegel, Holz, Metall, Glas, Dämmstoffe. Die Trennung und fachgerechte Entsorgung ist einer der größten Kostenblöcke.

  • Bauschutt-Entsorgung: 30–100 €/Tonne

  • Containerpauschalen: 200–500 € pro Stück

Lage und Zugänglichkeit des Grundstücks

Steht das abzureißende Haus in einem engen Wohngebiet oder ist schwer zugänglich, erhöhen sich die Kosten deutlich:

  • Spezialgerät notwendig

  • Sicherheitsvorkehrungen (Staub, Lärm, Erschütterungsschutz)

  • Genehmigungen für Straßensperrungen oder Gerüste

Hier können zusätzliche Abrisspreise von 1.000 – 3.000 € anfallen.

Genehmigungen und Gutachten

Der Hausabriss ist in Deutschland fast immer genehmigungspflichtig. Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Vorgaben:

  • Bauantrag für Rückbau

  • statische Nachweise

  • Schadstoffgutachten

  • Nachbarschaftsinformation bei Grenzbebauung

Kosten für Genehmigungen und Gutachten:
500 € – 3.000 €

Typische Kostenaufstellung für einen Hausabriss

Zur besseren Übersicht haben wir eine beispielhafte Kostenstruktur für einen durchschnittlichen Hausabriss (120 m² Wohnfläche, ohne Keller) zusammengestellt:

Leistung

Kosten (ungefähr)

Schadstoffprüfung (z. B. Asbest)

500 € – 1.000 €

Antrag & Genehmigung

500 € – 1.500 €

Trennung der Versorgungsleitungen

500 € – 1.000 €

Maschineller Rückbau

7.000 € – 12.000 €

Entsorgung des Bauschutts

2.000 € – 5.000 €

Fundamententfernung

2.000 € – 4.000 €

Container- und Transportkosten

1.000 € – 2.000 €

Absicherung & Umweltschutzmaßnahmen

500 € – 1.000 €

Gesamt: ca. 14.000 € – 27.500 €

Diese Hausabrisskosten können je nach Region, Bauweise und Anbieter stark variieren. Besonders bei Altbauten mit Schadstoffen ist mit höheren Preisen zu rechnen.

Wie finde ich einen seriösen Abrissdienstleister?

Ein professionelles Abrissunternehmen sollte Folgendes mitbringen:

  • Erfahrung mit ähnlichen Projekten

  • Transparente Angebotsstruktur

  • Gültige Zertifizierungen (z. B. Asbest-Schein nach TRGS 519)

  • Betriebshaftpflichtversicherung

  • Nachweis über fachgerechte Entsorgung

Kann man bei den Abrisspreisen sparen?

Ja, durch geschickte Planung und Eigenleistung lassen sich einige hundert bis tausende Euro einsparen:

  • Eigenleistung: Entfernen von Türen, Fenstern, Bodenbelägen

  • Wiederverkauf: Historische Ziegel, Dielen oder Heizkörper über Kleinanzeigen verkaufen

  • Recycling statt Mischabfall: Getrennte Entsorgung spart Müllkosten

  • Kombination mit Neubau: Bauunternehmen bieten oft Kombiangebote mit Abriss + Neubau

Einige Abrissfirmen verrechnen sogar den Materialwert (z. B. Metallschrott) mit den Abrisskosten.

Wie lange dauert ein Hausabriss?

Ein kompletter Hausabriss dauert bei einem normalen Einfamilienhaus meist 5–10 Werktage. Dabei gliedert sich der Ablauf in folgende Phasen:

  1. Vorbereitung & Genehmigungen – 2–4 Wochen

  2. Trennung der Versorgungsleitungen – 1 Woche

  3. Maschineller Abriss – 3–7 Tage

  4. Entsorgung & Nachbereitung – 1–2 Wochen

Witterungsbedingungen oder aufwändige Entsorgungsmaßnahmen können die Dauer verlängern. Insgesamt sollten Sie für ein Abrissprojekt ca. 4–8 Wochen einkalkulieren – je nach Komplexität.